Ethisches Investment

Was macht die Bank eigentlich mit Deinem Geld? 

Diese scheinbar kleine Frage steht hinter der Idee des ethischen Investments.
2011 haben wir mit der Jugend-Zukunfts-Radtour  Ideen erfahren die nach sozial-ökologischen Prinzipien arbeitende GLS Bank - Gemeinschaftsbank in Freiburg  besucht: 

Problem 

Jede Bank lässt angelegtes Geld „arbeiten“, dass heißt, sie vergibt z.B. Kredite und beteiligt sich an Unternehmen. Der dabei zu erwartende Gewinn ist neben dem Risiko und der Verfügbarkeit in aller Regel das bestimmende Auswahlkriterium. So kann es sein, dass Dein Geld in Projekte fließt, die Du persönlich niemals unterstützen würdest, z.B. in die Rüstungsindustrie, in Atomenergie oder die Agrar-Gentechnik. Frag doch mal Deinen Bankberater, in welchen Firmen/ Projekten Dein Geld investiert ist! In aller Regel wird er es nicht wissen und es unter Berufung auf das Bankgeheimnis auch nicht sagen. Wie Dein Geld investiert ist, kommt dann gelegentlich über die Nachrichten in das öffentliche Bewusstsein. In welche Skandale ist Deine Bank eigentlich verstrickt?

Finde es hier heraus.

Grundidee: Sinnvoller Umgang mit angelegtem Geld

Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der nach sozial-ökologischen Prinzipien arbeitenden , erläutert den Begriff "Ethisches Investment":


Karte für #ethical-banking

Wo ist die nächste ethische Bank oder nachhaltige Geldanlage in deiner Gegend?


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Die Idee des ethischen Investments ist es, diese Missstände zu beheben und Bank- und Anlageangebote zu schaffen, bei denen jeder Bankkunde bestimmen kann, in welche Branchen und Unternehmen sein Geld fließt – und in welche nicht.

Das Schöne dabei ist, dass Du deine Freiheit behalten kannst, denn nicht die Bank schreibt vor, was ethisch ist, sondern Du. Die Bank schafft lediglich die dazu nötige Transparenz. Die meisten Banken sind davon leider meilenweit entfernt.

Hier eine Übersicht über unterschiedliche Ansätze des ethischen Investments:

  • Negativkritieren/ Auschlusskriterien
    Bestimmte Branchen (z.B. grüne Gentechnik, Nukleare Stromerzeugung etc.) werden per se ausgeschlossen. 
  • Positivkriterien
    Die Art und Weise des Handelns ist bestimmend. Bspw. müssen die Werte der Branche Energie aus dem Bereich Erneuerbare Energie stammen.
  • Best-in-class Es wird nur in diejenigen Unternehmen investiert, die sich innerhalb ihrer Branche am umwelt- und sozialverträglichsten verhalten. So wird nachhaltiges Wirtschaften belohnt und kann, wenn viel Geld nach dieser Methode angelegt werden, einen positiven Wettlauf auslösen.
  • Aktives Engagement Diese Methode nutzt die Mitbestimmungsrechte der Investoren, um Unternehmensentscheidungen gezielt in Richtung Nachhaltigkeit zu beeinflussen. Diese Methode nutzt z.B. der Dachverband der kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. Seine Mitglieder besuchen regelmäßig Hauptversammlungen von Aktiengesellschaften und nutzen ihre Rechte, um auf Verhalten der Aktiengesellschaft hinzuweisen und Vorschläge für Verbesserungen zu machen. Diese Methode ist besonders wirksam, wenn sie von Großinvestoren ergriffen wird. Der norwegische Pensionsfonds verwaltet über 200 Mrd. € - und nutzt dabei sowohl gewisse Ausschlusskriterien, als auch das aktive Engagement.
  • Sozial-ökologische Banken
    Es gibt Banken, die ihre Kreditvergabe an strikten sozial-ökologischen Kriterien ausrichten und vergebene Kredite veröffentlichen. Die bekannteste ist die GLS Gemeinschaftsbank. Bei dieser Genossenschaftsbank kann bei jedem Bankprodukt entschieden werden, ob die Gelder z.B. in ökologischen Landbau, erneuerbare Energien, Bildungsinitiativen oder Kulturangebote fließen sollen. Im vierteljährlich erscheinenden „Bankspiegel“ werden alle vergebenen Kredite veröffentlicht.
  • Nachhaltige Versicherungen
    In Versicherungen (Renten- und Lebensversicherungen, betriebliche Altersvorsorge etc.) sind große Mengen Kapital gebunden, die von den Verwaltern möglichst gewinnbringend angelegt werden. Würden diese Gelder nach sozial-ökologischen Gesichtspunkten angelegt werden, würde dies nicht nur die finanzielle Zukunft der Versicherten positiv beeinflussen.
    Anbieter von nachhaltigen Versicherungsangeboten sind bspw. die Firmen Versiko oder oeco capital.

Auf unserer Zukunftsradtour Ideen erfahren 2011 besuchten wir auch die Regionalwert AG, Eichstetten am Kaiserstuhl - „Öko-soziale Regionalwirtschaft“