Zeitwohlstand


ZeitwohlstandZeitwohlstand

Auf der Youth Future Conference 2013, die von unserem Partnerverein Youth Future Project e.V. organisiert wurde, haben wir mit Ideen³ ein „Pro Action Café“ angeboten, um Projektideen zu konkretisieren und in die Umsetzung zu bringen. Daraus ist mit dem „Transition Theater“ ein großartiges Projekt entstanden. Als aktuelles Hauptprojekt widmet sich das Transition Theater dem Thema Zeit:

Welche Bedeutung haben die Beziehungen zwischen Zeit, Geld und Gemeinschaft für den Übergang in eine Postwachstumsgesellschaft?

Wir haben keine Zeit. Wir leben in der Zeit. Wir wollen be- und entschleunigen. Wir fühlen uns verplant – wissen aber nicht mehr, von wem. In vielen alltäglichen Momenten haben wir das Gefühl, keine Zeit zu haben – für uns selbst, unsere Gesundheit, unsere sozialen Beziehungen, unsere Gemeinschaft und für einen Lebensstil, der die ökologischen Grenzen dieses Planeten berücksichtigt.

Zeit scheint auch noch immer weniger zu werden: die Menschen eilen schneller, die Anzahl stressbedingter Depressionen und Burnouts steigt stetig. Das ist kein Wunder, denn wir leben in einer Welt, in der alles immer SCHNELLER MEHR werden muss und Zeit mit Geld gleichgesetzt wird. Stillstand bedeutet Rückschritt oder Verlust. Aber was verlieren wir dadurch?

Wie können wir das Wachstumsparadigma überwinden und eine Wirtschafts- und Gesellschaftsform gestalten, in der wir alle in der Lage sind, ein gutes Leben in Zeitwohlstand zu führen?

Und wie können wir uns schon heute die nötige Zeit für diesen Wandel nehmen, während wir alle im Hamsterrad der heutigen (Arbeits-)Welt immer schneller rennen müssen nur um stehen bleiben zu können?

In den Theorien und Modellen für eine Postwachstumsökonomie spielt Zeit immer wieder eine zentrale Rolle. Zeit als eine der knappsten Ressource in der Konsumgesellschaft. Zeit als enger Käfig der Gegenwart. Be- und Entschleunigung als Entfremdungs- und Resonanzerfahrung. Zeit als das, was so oft fehlt, um gemeinsam alternative Strukturen aufzubauen und zu erhalten.

Wie können wir gemeinsam Zeit, Geld und Gemeinschaft wieder in eine positive Beziehung zueinander zu setzen?

Das Theater als eine der ältesten Sprachen der Menschheit lädt uns ein, gemeinsam die Zeit für einen Moment still stehen zu lassen, um inne zu halten und zu reflektieren: Was ist das wirklich Wesentliche angesichts der diversen Krisen unserer Zeit? Wie und wo geht’s jetzt weiter? Was sind unsere nächsten Schritte?

Transition Theater ist die Anwendung der erprobten Methoden aus dem Theater der Unterdrückten & Theater zum Leben für die Themen und Fragen der Transition- und Postwachstumsbewegungen: Ein partizipatives Theater für eine enkeltaugliche Kultur.

Mit dem Projekt ZEITWOHLSTAND widmet sich das Transition Theater der Frage nach Wegen zu einer neuen Zeitkultur. Dazu gibt es interaktive Theaterabende, ein Forumtheaterstück (dessen Premiere auf der internationalen degrowth Konferenz in Leipzig stattgefunden hat) sowie Workshops. 

Dabei werden konkrete Themen aus dem Publikum aufgegriffen, gemeinsam betrachtet und mit der Form des Theaters neue Fragen gefunden und Wege gesucht.

Was löst der Begriff „Zeitwohlstand“ bei Dir aus, wenn Du ihn eine Weile wirken lässt? Wie wohlhabend bist Du? Was ist für Dich ein schöner Umgang mit Zeit?

Könnte Deine Stadt ihren Zeitwohlstand vergrößern? Dann kannst Du das Transition Theater auch zu Dir einladen.

Die Texte stammen von Dominik Werner und


Ein Beitrag von Dan-Felix Müller