Spina-Theater: Brandmahle heilen
29 März 2014
Im vergangenen Jahr beschäftigte sich das Solinger Spina-Theater
mit globalen Bewegungen für ein gutes Leben. Dabei entstand das Stück
"99%", das bundesweit aufgeführt wurde. Beim Spina-Theater beschäftigten
sich Jugendliche für längere Zeit mit einer Thematik und entwickeln
dann gemeinsam daraus ein Stück.
In Erinnerung an die Brandanschläge
auf ein türkisches Wohnhaus geht es in diesem Jahr um "Brandmahle" -
nicht nur im physischen Sinne. Ideen³ ist an dem Projekt beteiligt und
bietet Workshops für die Jugendlichen an, in denen sie sich intensiv mit
eigenen Fragen und Träumen beschäftigen und viel über das Thema
Nachhaltigkeit und Zukunftsgestaltung lernen können.
Asena, eine Solinger Schülerin, berichtet vom ersten Workshop, den Dan-Felix Müller im Februar 2014 angeboten hat:
"Uns haben die Workshops von Ideen³ in vielerlei Hinsicht vieles gebracht. Zu verstehen, wo die Probleme liegen in unseren Wirtschaftsystem, so wie es hier und heute ist, zu verstehen, dass Finanzcrashs und Wettbewerbsfähigkeit nicht unser Leben bestimmen müssen, dass man das alles auch anders denken kann. Den nötigen Optimismus und die ersten Anreize dazu wurden auch gleich mitgeliefert, sodass man am Ende mit dem Gefühl heraus kam: Ja,eigentlich könnte ich daran was ändern. Eigentlich könnte ich meine Welt ein kleines bisschen besser machen. Ich könnte einfach genau das angehen, was ich wirklich will. Und die eigentlich's verschwinden, das "könnte" wird zu "werde" und ein ungetüm von Wirtschaftfachbegriffen und Auswüchsen wird plötzlich überschaubar.
Wir haben viel gelernt. Was passiert im Hintergrund, wenn ich mein Geld anlegen? Wie kann ich mich davor schützen, dass mein Geld nicht für Sachen verwendet wird, die ich nicht gutheiße?
Und im nächsten Schritt: Was möchte ich? Was möchte ich der Welt von mir hinterlassen und mich dabei rund um gut fühlen?
Komplizierteste Fragen sind herunter gebrochen und dadurch weniger zäh geworden. Der Mut, gewisse Dinge auch einfach mal anders zu denken, das ist wohl das Wesentlichste, was wir mitgenommen haben und hoffentlich auch oft umsetzen werden im weiteren Verlauf unseres Lebens."